Korridor für Artenvielfalt

Das Projekt Korridor für Artenvielfalt wird im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreis Freudenstadt und im Rahmen des Biotopverbunds unter Federführung des Landschafterhaltungsverbands Kreis Freudenstadt e.V. durchgeführt. Ziel ist es, durch die ökologische Aufwertung des Straßenbegleitgrüns einen Verbundkorridor auf nicht landwirtschaftlich genutzten Flächen zu etablieren. Dazu wurde mit Hilfe einer Analyse naturschutzrelevanter Geodaten ein Modellabschnitt identifiziert, welcher sich entlang der Stuttgarter Straße zwischen Dornstetten und Pfalzgrafenweiler befindet. Über die nächsten vier Jahre wird dort abschnittsweise das Straßenbegleitgrün durch eine an den Standort angepasste Staudenmischung aufgewertet, sodass am Ende ein durchgängiger Lebensraum entlang der Kreisstraße entsteht. Für die Ansaat muss durch einen abschnittsweisen Umbruch ein Saatbett angelegt werden. Gleichzeitig wird das Pflegeregime verändert, denn die neue Saumvegetation soll sich bewusst über mehrere Jahre frei entwickeln können. So entstehen vielfältige Strukturen, welche ganzjährig nicht nur den Insekten, sondern zum Beispiel auch Vögeln Lebensraum und Nahrungsgrundlage bieten. Alle fünf Jahre werden die neu angelegten Abschnitte gemäht. Lediglich in unübersichtlichen Bereichen wird aufgrund der Verkehrssicherung auf die Neuanlage verzichtet. Durch die ökologische Aufwertung der linear verlaufenden „Eh-da“-Flächen entlang der Straße können diese durch ihren vernetzenden Charakter zur Erreichung der Ziele des landesweiten Biotopverbunds beitragen.

Nach erfolgreicher Umsetzung soll das Projektgebiet nach und nach erweitert werden, sodass kreisweit in geeigneten Abschnitten das Straßenbegleitgrün im Sinne des Biotopverbunds umgestaltet werden kann. Insgesamt will der Landkreis Freudenstadt mit dem vorliegenden Projekt mit gutem Beispiel vorangehen und im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie ein Ausrufezeichen in Puncto Erhalt der biologischen Vielfalt setzen.

 

Erster Umbruch Ende August 2021: das Saatbett wird für die Einsaat eines Schattsaumes vorbereitet.

           

 

Zur Saatbettbereinigung werden die Streifen insgesamt drei Mal umgebrochen. Der letzte Umbruch erfolgte Ende September 2021.

 

Von Hand wird das gebietsheimische Saatgut nach dem letzten Umbruch auf der Fläche ausgebracht und zur besseren Bodenhaftung im Anschluss angewalzt.